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440 Route 24.PHOENICIEN. Von ʿAkkades Gebäudes Postamente für Statuen angebracht. Die Verhältnisse des
Ganzen sind klein aber zierlich.

Von Musmîye aus führt der Weg NNW. in St. nach dem Dorf
Merdjâne in grüner Umgebung. Von hier geht man besser NW., statt
direct nach N. den höchsten Rücken des Mâniʿagebirges (s. oben) zu er-
klimmen
. Nach ½ St. erreicht man Mezâr Zaʿber nach 25 Min. Dêr ʿAli,
nach 25 Min. el-Medjdîye, von hier mehr nach NNW. in circa St. das
Dorf Keswe (S. 420).

24. Von ʿAkka nach Beirût über Saida.

Phönicien. Nach einstimmigen Berichten der classischen Autoren sind
die Phönicier vom erythraeischen Meere (persischen Golf) her an die Ost-
küste
des Mittelmeeres eingewandert. Eine solche Uebersiedelung könnte
man sich nur als allmählich vor sich gegangen, zuerst durch blosse Han-
delsniederlassungen
eingeleitet denken. Die Phönicier sind anderseits nach
I Mos. 10, 15 Kanaʿaniter; ihre Sprache stand der hebräischen nahe. Es
ist daher noch nicht ausgemacht, welche ethnographische Stellung die
Phönicier einnehmen; am Ende sind sie bloss ein früher Niederschlag von
Semiten. Der Name Phönicier (Punier) stammt erst von den Griechen und
bezieht sich vielleicht auf die Hautfarbe. Phönicien hiess bei den Griechen
der ganze Küstenstrich von ʿAkka an nordwärts. In früherer Zeit hatten
die Phönicier ihre Niederlassungen bis Ghazza ausgedehnt. Ihr Land war
schmal, aber fruchtbar; die Besitzungen erstreckten sich an manchen Punk-
ten
eine Strecke weit ins Binnenland hinein; so hiess Lais (Dan, S. 398)
eine Stadt der Sidonier. Aber die Unmöglichkeit sich ausdehnen zu
können brachte die Phönicier dazu, überseeische Colonien zu gründen,
besonders in einer Zeit, wo sie durch die Einwanderung der Philister und
Israeliten nach N. gedrängt wurden.

Die älteste Landesgeschichte, wie sie die Phönicier selber erzählen,
ist durchaus mythisch, indem, wie bei den Griechen, die Reihen der Könige
auf Götter zurückgeführt werden. Es gab verschiedene phönicische
Stämme: Sidoniter, Arkiter, Siniter, Aradier, Semariter[Samariter], Hamatiter. Schon
in sehr früher Zeit hatten sich diese Stämme zu Staaten, deren Mittel-
punkt
Städte bildeten, constituirt, zuerst unabhängig von einander; hierauf
gelang es dem mächtigsten dieser Staaten, Sidon, sich ein Uebergewicht
zu verschaffen, sodass von nun an die Sidonier die Aristocratie bildeten und
die andern Staaten in eine Art Abhängigkeitsverhältniss zu Sidon traten;
daher die Israeliten Sidon den Erstgeborenen Kanaʿan’s nannten (I Mos. 10,15).
Schon in diese Zeit der Blüthe Sidon’s (circa 16001100 v. Chr.) fällt die
Gründung mancher Colonie am Mittelmeere. Mit Sidon wetteiferte aber
Tyrus, ebenfalls eine uralte Stadt (vgl. Jes. 23, 7). Besonders durch
die Gründung von Colonien an vielen verschiedenen Punkten des
Mittelmeerufers wurde Tyrus berühmt, sein Handel und seine Macht waren
sehr ausgedehnt. In Folge von Parteikämpfen wurde im J. 761 von Sidon
aus die Insel Aradus colonisirt und bald tritt Aradus als bedeutende Stadt
neben Tyrus und Sidon auf.

Mit ganz Syrien theilten die Phönicier das Schicksal, unter die Herr-
schaft
der grossen asiatischen Weltreiche zu kommen; den Aegyptern, wie
später den Persern waren sie wegen ihrer Seefahrt und ihrer Schiffe von
grossem Nutzen. Manche Eigentümlichkeiten aegyptischer und assyrischer
Kunst scheinen nach den vorhandenen Sarcophagen, Mumien, anderntheils
auch Götterbildern zu schliessen, sich bei den Phöniciern eingebürgert zu
haben. Ihre eigene städtische Verfassung behielten die Phönicier auch
unter fremder Oberhoheit bei. Ueber der Aristocratie stand ein König,
oder in Tyrus und dessen Colonien Sufeten (= hebr. schôfetîm, Richter).
Der König hatte das Amt des obersten Richters und Heerführers. Auch
der Hohepriester hatte grossen Einfluss. Der Senat, aus Priestern gebildet,
stand über dem König; die Volksversammlung überwachte wiederum die
Beschlüsse des Senats. Ausserdem bildeten Abgeordnete der drei Staaten
eine Bundesversammlung; diese war höchster Gerichtshof und entschied
über Krieg und Frieden.